Meditieren in der vollen Sonne

Geborgen in meinem Haus spürte ich die Helligkeit und Wärme der volle Sonne. Zwei Gegensätze tauchten auf. Sie haben mich gespalten.

Die volle Sonne spaltet mich

Geborgen in meinem Haus spürte ich die Helligkeit und Wärme der volle Sonne. Zwei Gegensätze tauchten auf. Sie haben mich gespalten.

Der erste Gegensatz stieß mich zu, so bald es Zeit für die Sitzmeditation war. Die volle Sonne lockte nach draussen, aber normal meditiere ich drinnen.

Wenn ich mich in der Sonne setze zum Meditieren, dauert die Ruhe niemals lange. Auf einmal sitz ich im Schatten. Das könnte ich achtsam ausharren, aber lieber werde aufstehen um wieder in der Sonne zu sitzen.

Wenn mein Platz in der Sonne bleibt, ergibt sich ein weiteres Dilemma. Die Sonne sticht wie ein Feuer, deshalb werde ich es nicht schaffen achtsam zu beobachten. Ich soll los um einen Hut zu holen.

Glücklicherweise gibt es eine Lösung, indem ich das Sitzen sein las, und im Gehen meditiere über die Sonne.

Gehmeditation in der volle Sonne
Gehen in einer sonnigen Gegend, im Wechsel mit Schatten.
  • Bringe erst Ruhe, indem du den Geist stark bindest an die Empfindungen der Füße.
  • Nehme die Fußsohle wahr: kalt, warm, scharf, sanft, stachelig, feucht, trocken.
  • Jedesmal, wenn die Aufmerksamkeit irgindwo anders ist: bemerken, sein lassen, entspannen, lächeln, zurückkehren, weitermachen: die Füße.
  • Gehe zo etwa hundert bis zweihundert Meter.
  • Lenke dann die Aufmerksamkeit auf die Sonne.
  • Sei interessiert:
    • Wo am Himmel ist sie jetzt?
    • Wo reflektiert ein Gegenstand die Sonnenstrahlen?
    • Wo entstehen Schatten?
  • Wenn du Freude empfindest, sei froh, und vielleicht willst du innerlich mit ganzer Seele wünschen:

Mögen alle Menschen solche Freude erleben.

Und da erscheint die zweite Spaltung: 
darf ich Freude erleben, 
wenn es andere Menschen sehr schlecht geht?

Fünf Minute Sonnenuntergang von Kluse Compane aus gesehen
9. März 2022zwischen 19 Uhr 17 und 19 Uhr 22

19:17:32
19:17:56
19:19:18
19:20:40
19:22:30
Sonnenaufgang nächtste Morgen – 8 Uhr 51
von Kluse Compane aus gesehen

Die Sonne erzeugt Freude

Die volle Sonne spendete mir nicht nur Helligkeit und Wärme, aber entlockte auch aufsteigende Freude. Schnell danach war mir scharf bewusst, das gerade eine heftige Gewalttätigkeit die Welt überrollt hat. Darf ich Freude empfinden?

Nach einer Gehmeditation kamen diese Antworte:

Ja, Freude darf, wenn wir keine Freude mehr empfinden, gewinnt der Tyrann.

Ja, Freude darf, die Sonne scheint doch für jede, auch für diejenige die in Not sind. Auch sie empfinden höffentlich Trost durch die Sonne.

Ja, Freude darf, weil die Freude Energie schenkt, und daraus kan mehr entspringen: Dankbarkeit, Einsicht was man nicht tun kann, und Klarheit, wie ich heilsam handeln kann, für mich und anderen.

Sie können alle Blumen abschneiden, den Frühling aber können sie nicht aufhalten.

Che Guevara
Autor und Bilder: Anja Edwards van Muijen

Wir bieten regelmäßig Retreats in Kluse Compane an u.A. mit Naturmeditationen (4 Tage).